06.11.2024, 12:32

Werden im Advent die Glocken am Nieskyer Zinzendorfplatz erklingen?

Ein neuer Glockenstuhl für die Nieskyer Kirche der Brüdergemeine wird derzeit eingebaut. Bis Ende November soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Trotz unvorhergesehener Mehrarbeit der Zimmerleute.

Von Steffen Gerhardt

Still ist es geworden am Nieskyer Zinzendorfplatz. Die drei Glocken im Turm der Kirche der Brüdergemeine sind seit einigen Wochen verstummt. Ein Baugerüst am Turmäußeren verrät, dass hier gearbeitet wird. Die Zimmerermeister Martin Fricke und Thomas Raigrotzky aus Thalheim im Erzgebirge ersetzen den Glockenstuhl aus Stahlträgern gegen einen aus Holzbalken.

Zum einen ist das Stahlgerüst über 100 Jahre alt sowie brüchig und locker geworden, sodass es ein Sicherheitsrisiko ist. Die Konstruktion aus Holz verkraftet besser die Schwingungen der drei Glocken. Zusammen haben sie ein Gewicht von 3,1 Tonnen. Pfarrerin Christiane Pietsch ist froh, dass die Arbeiten hoch oben im Turm gut verlaufen, obwohl es eine Überraschung bei der Demontage gegeben hat. Die Holzauflagen für das Stahlgerüst sind von der Feuchtigkeit im Turm angegriffen und schwammig geworden, sodass sie ebenfalls auszutauschen sind.

Die Nieskyer Brüdergemeine rechnet damit, dass Ende November die baulichen Arbeiten abgeschlossen sind. Von Vorteil ist, dass der hölzerne Glockenstuhl bereits auf Maß vorgefertigt ist und nur im Turminneren montiert werden muss. Erleichtert ist die Kirchgemeinde auch darüber, dass die Glocken im Turm verbleiben können, in dem noch Raum nach oben ist und sie nur höher gehängt wurden. Das erspart das Auslagern. Was noch Zeit in Anspruch nehmen kann, ist der Einbau der Läutetechnik, die alle drei Glocken zum Klingen bringt. Trotzdem ist man guter Dinge, dass die „Brüderkirche“ in der Adventszeit wieder die Glocken schlagen lässt.

Auf 159.000 Euro sind die Gesamtkosten kalkuliert. Die Brüdergemeine hat dazu kräftig die Spendentrommel gerührt und muss das auch weiterhin. Laut aktuellem Stand, so die Pfarrerin, fehlen noch 22.000 Euro in der Kasse.

SZ