02.12.2022, 10:46

Im Gymnasium Niesky leuchtet ein Herrnhuter Stern

In Niesky wurde der berühmte Stern mit seinen spitzen Zacken erfunden. Der Förderverein sorgt dafür, dass in der Bahnhofstraße jetzt auch einer hängt.

Von Steffen Gerhardt

Es ist ein Herrnhuter Stern in den Farben seiner Urform: weiß für die Reinheit und rot für das Blut von Jesus Christus. Dieser hängt jetzt im Eingang des Friedrich-Schleiermacher-Gymnasiums in der Bahnhofstraße. Dieser Stern ist ein Geschenk des Schulfördervereins "Freunde des Gymnasiums Niesky".

Merten Menzel als Vereinsmitglied überbrachte jetzt den Stern der Schulleitung. Der Nieskyer ist selbst ein Fan dieser bunten Sterne. Er sagt, dass er gut 20 Exemplare zu Hause hängen hat und es besonders in der Weihnachtszeit eine Freude ist, sie leuchten zu sehen. Der Stern für das Gymnasium mit einem Durchmesser von 130 Zentimetern musste aber erst noch zu einem Kunstwerk zusammengebaut werden.

Die Oberfläche des Herrnhuter Sterns besteht aus 26 Flächen, die aus 18 Quadraten und acht gleichseitigen Dreiecken gebildet werden. Daran sind die pyramidenförmigen Zacken mit ihrer quadratischen und dreieckigen Grundfläche zu befestigen. Beim Papierstern werden sie geklebt, bei der Plastik-Version mit kleinen Spangen befestigt. Eine Fläche bleibt dabei leer, denn an ihr ist die Lampenfassung samt Kabel befestigt. Deshalb hat der Stern nur 25 Spitzen.

Es ist ein Nieskyer Stern

Die Flächen und Zacken geometrisch auszurechnen und selbst aus Papier zu fertigen, das gab ein Lehrer des damaligen Nieskyer Pädagogiums seinen Schülern als Mathematikaufgabe. Das war vor rund 200 Jahren. Inzwischen ist dieser Stern zu einem kommerziellen Verkaufsschlager geworden und wird auf der ganzen Welt als Weihnachtsstern angeboten. Die Nieskyer ärgert dabei der Name. Schulleiter Frank Zierfuß sagt: "Eigentlich müsste es Nieskyer Stern heißen, denn er wurde einst im Nieskyer Pädagogium für den Unterricht erfunden."

Niesky gehört zwar seit Gründung zur Herrnhuter Brüderunität, aber der Geburtsort dieses Sterns ist nun mal Niesky. Das verschweigen oft die Herrnhuter und geben Schloss Berthelsdorf als Wiege dieses mathematischen Kunstwerkes an. Damit muss Niesky als Bestandteil der weltweiten Brüderunität leben. Umso wichtiger ist, seine Tradition und Bedeutung wach zu halten. Das tun die Nieskyer.

Im alten Gymnasium am Zinzendorfplatz hängt seit Jahren ein Herrnhuter Stern im Foyer. Aber dieser ist aus Papier gefertigt und somit nur für den Innenbereich. Gegenüber am Kirchturm leuchtet ein gelber Stern und die Stadt Niesky hängt zur Adventszeit vier Exemplare auf dem und am Zinzendorfplatz auf.

Park der Generationen aufwerten

Es ist nicht nur ein Weihnachtsstern, den der Förderverein am Gymnasium zum Leuchten bringt. Im vergangenen Jahr war es eine ganze Anlage für die Aula. Mit dieser können die Aufführungen der Theatergruppe "Eleven" und andere Veranstaltungen der Gymnasiasten ausgeleuchtet werden. Auch dieses Jahr war der Verein aktiv, zum Beispiel im Park der Generationen an der Richard-Neumann-Straße. Dort fand im Juni ein kreatives Park-Picknick statt. Zusammen mit der Stadt wurde nach Ideen und Vorschlägen für die künftige Gestaltung gesucht - für den Park, in den jeder Abiturjahrgang einen Baum pflanzt.

Nun richtet der Förderverein sein Augenmerk auf das nächste Pennälertreffen in Niesky. Dieses findet im kommenden Jahr zum siebenten Mal statt. Das Datum steht bereits fest: 29. April, ein Sonnabend.

Kontakt zum Förderverein per E-Mail: freunde@fsg-niesky.de