24.01.2024, 10:53

Herrnhuter wollen evangelische Grundschule in Niesky gründen

Nach dem Vorbild der Zinzendorfschulen kann sich die Brüder-Unität gut vorstellen, auch Grundschüler zu unterrichten. Am Donnerstag wird darüber in Niesky informiert.

Von Steffen Gerhardt

Die Herrnhuter Brüder-Unität hat Niesky als einen geeigneten Lernort wiederentdeckt. 264 Jahre nachdem das Alte Pädagogium (heute Stadtbibliothek) als weiterführende Schule in Betrieb ging, gehen die Überlegungen dahin, in Niesky eine evangelische Grundschule zu gründen.

Dieses Ziel verfolgt die Schulstiftung der Herrnhuter Brüder-Unität. Vorstandsvorsitzende Katrin Filschke sagt dazu, dass es seit einiger Zeit Gespräche mit Vertretern der Nieskyer Kirchen gibt, eine solche Schule zu etablieren. "Als Schulstiftung betreiben wir seit nunmehr 20 Jahren den Herrnhuter Schulstandort und prüfen derzeit diese Option. Wir sehen gute Chancen für unsere Region, für Niesky und eine Bereicherung der Schullandschaft", so Katrin Filschke.

Bereits im vergangenen Jahr haben sich Vertreter der Schulstiftung mit einer kleinen Arbeitsgruppe getroffen und gemeinsam erste Vorüberlegungen besprochen. Die Stärken und das Netz der weltweiten Herrnhuter Brüdergemeine sowie der Erfolg der Herrnhuter Schulen bestärken die Beteiligten in diesem Gründungsbestreben, heißt es von der Schulstiftung. Die erste Schule entstand 1724 in Herrnhut, zwei Jahre nach Gründung des Ortes. Heute gibt es allgemeinbildende und berufliche Schulen sowie Förderschulen der Brüdergemeine in Bautzen, Königsfeld im Schwarzwald, Nordseebad Tossens sowie in den Niederlanden in Amsterdam und Zeist. Nun soll auch Niesky wieder dazukommen.

Infoabend am Donnerstag, 25.01.2024

Auch wenn viele Fragen noch offen sind, möchte die Schulstiftung die Nieskyer in den Prozess der Schulgründung mit einbeziehen. Die Stiftung lädt deshalb mit der Nieskyer Brüdergemeine am Donnerstag, 19 Uhr, in die Kirche am Zinzendorfplatz (kleiner Saal) zu einem Informationsabend ein. Frau Filschke als Vorstandsvorsitzende und Frau Schenke als Projektleiterin werden an diesem Abend in Niesky sein und von ihren langjährigen Erfahrungen mit Schulgründungen berichten sowie die Möglichkeiten für eine Grundschule in Niesky skizzieren.

Niesky besitzt bereits zwei Grundschulen, die in städtischer Trägerschaft sind. Eine in der Stadt selbst, eine weitere im Ortsteil See. Des Weiteren eine städtische Oberschule sowie eine Förderschule und das Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium, beide in Trägerschaft des Kreises Görlitz. Das Gymnasium setzt die Tradition der ab Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Internatsschulen der Brüder-Unität in Niesky fort.