Handwerksbetriebe spielten in Niesky von Anfang an eine große Rolle.
Dies waren zunächst Familienbetriebe oder betriebliche Einrichtungen des Brüderhauses.
Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus einigen Werkstätten große industrielle Firmen.
Stellvertretend seien genannt:

Christoph & Unmack

danach war es der Waggonbau Niesky
gegründet 1835, entwickelte sich aus einer Kupferschmiede zu einer Maschinenbaufirma von internationalem Rang.
Neben Schienenfahrzeug-, Brücken- und Motorenbau hatte die Firma sich auf mobile Baracken und Feldlazarette spezialisiert. Als der Mangel an Stahl und Zement deutsche Architekten und Ingenieure nach dem Ersten Weltkrieg zwang, immer öfter auch Holz als modernes Baumaterial zu nutzen, bauten Christoph und Unmack auch Häuser für die Zivilbevölkerung und waren damit einer von Europas wichtigsten industriellen Herstellern von Holzhäusern.
Eine Musterhaussiedlung in Niesky zeugt heute noch davon.

Lackfabrik

besteht bis heute
Sie entstand aus der 1787 angelegten Lackkocherei des Dänen Peter Birck (1714-1818). Er legte mit einem feuerfesten Laboratorium den Grundstein.
Unter der Leitung von Theodor Höppner (1851-1925) entwickelte sie sich zu einer industriellen Produktionsstätte, die 1908 eine neue Fabrikhalle an der Bahnlinie bezog.
Heute fertigt das Unternehmen vor allem Dachbeschichtung, Dachlack, Fassadenfarbe und Innenfarben.

Seifensiederei Geller

wurde 1754 von Friedrich Oswald Geller gegründet und befand sich seit 1802 im sogenannten "Gellerhaus" auf der Poststraße.
1866 wurde hier zum ersten Mal die beliebte Tannin-Seife hergestellt.
Im Jahr 1900 wurde der 1130 kg schwere Siedekessel durch Christoph & Unmack erneuert.
Fünf Generationen lang wurde der Betrieb fortgeführt, bis der Erste Weltkrieg die Einstellung der Produktion erzwang.

Nieskyer Bank

war eine Filiale der Bank der deutschen Brüder-Unität und befand sich seit 1925 an der Ecke des Brüderhauses.
Später befand sich in den Räumen eine Filiale der Staatsbank der DDR.