13.09.2022, 15:00

Randalierer zerstören Fenster am Nieskyer Wahrzeichen

Vor dem Denkmaltag hatte der Parkfreunde-Verein die Fenster des Turms instand gesetzt. Doch was sie dann erlebten, erschüttert sie zutiefst.

Von Steffen Gerhardt

Zum Tag des offenen Denkmals sollte alles schick sein im Nieskyer Wahrzeichen, dem Wartturm. Doch als die Niesyker Parkfreunde die letzten Vorbereitungen treffen wollten, erlebten sie eine böse Überraschung.

Vorausgegangen war der Erfolg im Vorjahr, als die Nieskyer zum Denkmaltag ein reges Interesse an ihrem Turm zeigten. Das wollten die Parkfreunde in diesem Jahr wiederholen. Sie boten eine Führung durch den Park an, der ehemaligen Schwesternplantage der Nieskyer Brüdergemeine und natürlich öffneten sie den Wartturm, der ebenfalls zur Brüdergemeine gehört.

Glaser setzt neue Scheiben ein

Im Vorfeld dieses Tages sollte der Turm wieder Glasscheiben in seinen Fenstern haben. Also bauten sie die Fensterflügel aus und brachten sie in die Glaserei Franke in Niesky. Für rund 200 Euro wurden die historischen Holzfenster repariert, berichtet Thomas Penk von den Parkfreunden. Bezahlt haben das die Parkfreunde aus ihren Spendengeldern, hoffen aber, dass sich die Brüdergemeine noch nachträglich an den Kosten beteiligt.

Am Mittwoch vergangener Woche also wurden die Fenster in der unteren und mittleren Etage wieder eingehangen. "Als wir Sonnabendvormittag zum Turm kamen, um noch sauberzumachen, glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Die Scheiben am unteren Fenster waren wieder eingeworfen", erzählt Thomas Penk. Im Inneren des Turmes fanden die Parkfreunde nicht nur Glassplitter, sondern auch faustgroße Steine, die bis zur gegenüberliegenden Seite verstreut lagen.

Anzeige bei der Polizei

Dabei war das Fenster mit Verbundsicherheitsglas ausgestattet, das nicht so leicht zu beschädigen ist. Trotzdem schafften es der oder die Vandalen, alle sechs Einzelscheiben zu zerstören. Die Parkfreunde erstatteten darauf Anzeige bei der Polizei wegen Sachbeschädigung. Es ist nicht die erste Sachbeschädigung, mit der die Ehrenamtlichen konfrontiert sind. Ihre Hauptbeschäftigung haben sie im Monplaisir, Nieskys historischer Parkanlage. Auch dort haben es die Parkfreunde immer wieder mit Müllablagerungen, Verunreinigungen bis hin zu Sachbeschädigungen zu tun. Dass die Randalierer aber nicht mal vor dem Nieskyer Wahrzeichen Halt machen, erschüttert die Parkfreunde doch sehr.

Trotz dieser Zerstörung wurde es noch ein schöner und interessanter Sonntag für die Initiatoren der Wartturmöffnung. Die positive Resonanz wiederholte sich aus dem Vorjahr und das Spendenkonto bekam auch etwas ab, unter anderem aus dem Verkauf der Bücher über das Nieskyer Monplaisir. Das Geld, so Thomas Penk, wollen sie aber für die weitere Ausgestaltung der Nieskyer Parks verwenden und nicht, um die Schäden aus der Zerstörungswut Einzelner zu begleichen.