Der Gottesacker ist der Friedhof der Brüdergemeine und dient der Beisetzung verstorbener "Geschwister". Er hat neben dem Kirchensaal die Aufgabe, liturgischer Raum für die Gemeinde zu sein.

Das Begräbnis in der Brüdergemeine wird nicht als Trauerfeier verstanden, auch wenn trauernde Menschen daran teilnehmen.

Die heimgegangenen Geschwister werden nicht aus der Gemeine entlassen, sondern in die "neue Gemeinschaft" der vollendeten, der "oberen Gemeinde" übergeben.
Die Gleichheit vor Gott und die Einfachheit spielen auch bei der Beerdigung eine entscheidende Rolle.
Diese wird durch die Bestattung in einem schlichten weißen Sarg symbolisiert.

Die erste Beerdigung, die das Anlegen des Gottesackers notwendig machte, war am 12. April 1743.
Mit der Belegung der Schwesterngräber wurde westlich und mit der der Brüdergräber östlich vom Hauptweg begonnen.
Die Gottesackerallee, als Verbindung zwischen der Ansiedlung und dem Friedhof, und die äußere Einfriedung des Gottesackers wurden 1760 mit Linden bepflanzt.

Auf den Grabsteinen des Gottesackers findet man Verstorbene mit Geburtsorten von allen Kontinenten.
Daran ist erkennbar, wie weit verzweigt und einflussreich die Brüdergemeine unter anderem durch die Missionsarbeit auf der ganzen Welt war und ist.
Das Gelände musste immer wieder vergrößert werden, so dass bis heute drei Hauptabschnitte entstanden. Bereits 1769 war der erste erschlossene Teil belegt und wurde durch ein kleines Stück im Norden erweitert.
1838 wurde der Gottesacker auf der Schwesternseite in westlicher Richtung vergrößert. Der bis dahin bestehende Gottesacker wird heute als Alter Teil bezeichnet.