Unter Gersdorfs Aufsicht lag die örtliche Bauleitung in den Händen von Christian Gottlieb Reuter, einem Elsässer, der später in Amerika der Brüdergemeine als Landvermesser diente. Der leitende Maurermeister war der 1753 aus der livländischen Mission zurückgekehrte Christian Drews. Er muss seine Arbeit wohl verstanden haben, denn er erhielt bald darauf auch den Auftrag, beim Bau des großen Brüderhausschlafsaals in Herrnhut mitzuwirken, der säulenfrei mit einer mächtigen Wölbung überdeckt wurde.
Die Grundmauern des Nieskyer Saales wurden unter Drews Leitung so fest zusammengefügt, dass ihre Auflösung, als das Gebäude nach reichlich hundert Jahren abgebrochen wurde, die größten Schwierigkeiten bereitete.
Das Balkengerüst der Fachwerkkonstruktion schuf der Mähre Georg Friedrich mit zahlreichen Gesellen. Es scheint, dass die Balken nach Vollendung des Gebäudes schwarz angestrichen wurden, wie es damals allgemeiner Brauch und auch bei den Kirchen auf dem Lande häufig zu finden war. Die Dielen, Treppen und Träger lieferte Dirk van Düchteren, ein Zimmermann aus Amsterdam, der nach kurzem Aufenthalt in der holländischen Brüdergemeinkolonie Heerendyk nach Niesky gezogen war.
Die feineren Tischlerarbeiten, wie die Vertäfelung der Wände und Brüstungen, übernahm der Däne Erich Bergmann, der sich auf dem Herrnhaag der Brüdergemeine angeschlossen hatte. Zuletzt verwaltete er die Tischlerei des Brüderhauses in Niesky.
Die Glaserarbeiten führte Peter Weitnauer aus, der aus Augsburg stammte und sich 1751 in Niesky angesiedelt hatte. Auch Georg Schmidt, der erste Missionar der Brüdergemeine in Südafrika, arbeitete als einfacher Handlanger am Bau mit.
Schon 1759 wurde das kleine Türmchen durch einen größeren Dachreiter ersetzt, der der Würde des neuen Gemeinsaals besser entsprach. Er erhielt eine neue Glocke und eine eigene Turmuhr und war von einem vergoldeten Knopf und einer vergoldeten Wetterfahne gekrönt. Im gleichen Jahr erhielt die Gemeinde die Orgel der aufgelösten Brüdergemeinkolonie Pilgerruh in Holstein. Sie wurde 1767 durch eine größere Orgel aus Zittau ersetzt. 1771 wurde die Wetterseite des Saals mit Holz verkleidet und 1778 die Empore auf der Schwesternseite vergrößert. Zugleich wurde erwogen, den Raum für die Musiker auf der Brüderempore abzugrenzen, "damit die Brüder von diesen Plätzen aus nicht so nach den Schwestern sehen können".
Im Jahre 1782 erfolgte die Anschaffung einer neuen Turmuhr für 200 Taler. Die Wände im Gemeinsaal wurden bis auf Höhe der Banklehnen mit Holz verkleidet.
1808 wurden alle Bänke im Saal mit Rücklehnen versehen, nachdem zuvor nur einige Bänke für ältere Geschwister Lehnen gehabt hatten.
Mit dem Aufmaß von 11 x 7 m war der Saal recht klein und bot schätzungsweise 300 Personen Platz. Auf lange Sicht konnte er den Bedürfnissen der stetig wachsenden Gemeinde nicht mehr gerecht werden. Im Jahre 1789 kam man erstmals zu der Feststellung, dass der Saal für die Zuhörermenge nicht ausreicht.